Die 72 Stunden Regel
Erst das Anwenden macht Wissen lebendig.
Vielleicht kennst Du das: Dein Kind lernt etwas Neues, versteht es – und ein paar Tage später scheint alles wieder vergessen. Genau hier setzt die 72-Stunden-Regel an. Sie besagt:
Wird Neues nicht innerhalb von 72 Stunden angewendet oder darüber gesprochen, sinkt die Chance stark, dass es langfristig im Gedächtnis bleibt.
Lernen besteht nicht nur aus Zuhören oder Zuschauen. Erst durch Anwenden, Erzählen und Erleben wird Wissen verankert.

Was bedeutet das konkret für Dich als Elternteil?
Kinder sind direkt nach dem Lernen am motiviertesten. Wenn in diesem Zeitfenster nichts passiert, übernimmt schnell der Alltag – und die Motivation verpufft. Mit kleinen Impulsen kannst Du Dein Kind dabei unterstützen, das Gelernte wirklich zu festigen.
3 einfache Tipps für die Umsetzung im Alltag
1)Lass Dein Kind erzählen
Bitte Dein Kind innerhalb der nächsten Tage nach dem Lernen:
„Erklär mir doch mal, was du heute gelernt hast.“
Beim Erzählen wird das Wissen automatisch geordnet und vertieft.
2) Baue Mini-Anwendungen ein
Schon kleine Handlungen reichen: Rechnen beim Einkaufen, Lesen eines kurzen Textes, Anwenden einer Lernstrategie bei den Hausaufgaben. Es muss nicht perfekt sein – nur aktiv.
3) Plane bewusst einen Lern-Anker
Setzt gemeinsam einen festen Zeitpunkt innerhalb von 72 Stunden:
z. B. „Am Mittwoch schauen wir uns das nochmal kurz an.“
Ein Termin hilft, Lernen vom Vorsatz zur Handlung zu machen.

Zusammenfassung
Lernen endet nicht mit dem Unterricht oder der Übung. Erst das Anwenden macht Wissen lebendig. Ins Leben bringen – dann bleibt es auch im Kopf.